Montag, 1. Oktober 2012

Nachmittags: Wieder nach Hundisburg, weil es so schön war

Die Fahrt von Magdeburg zurück nach Haldensleben zeigte mir deutlich, dass ich wirklich eine Star-Operation brauche. Ich verpasste die Zufahrt zur Autobahn 14, fuhr einfach weiter auf der B 1. Und ein Blick in die Autokarte zeigte, dass das richtig war. Auf Umwegen also zurück nach Haldensleben. Vorher aber noch nach Hundisburg, die Café-Terrasse hatte es mir angetan. Zwar war es kühler als gestern, aber es ließ sich aushalten.

 
Ich hatte immer schon mal darüber nachgedacht, wie es zur mehrfachen Verwendung des Namens Sachsen für  unterschiedliche Länder in Deutschland gekommen sein könnte. Es gibt natürlich eine Erklärung dafür, sie ist aber lang und umständlich, wie ich dem Buch "Geschichte Sachsen-Anhalts" von Mathias Tullner, Verlag C.H. Beck, entnehmen konnte. Wenn man sich durch die Sehenswürdigkeiten dieses Bundeslandes bewegen will, sollte man Bescheid wissen, denn in den Texten über einzelne Sehenswürdigkeiten spiegelt sich die wechselvolle Geschichte Mitteldeutschlands: Thüringen, Sachsen, Brandenburg/Preußen, ein Bäumchen-wechsel-dich-Spielchen.
Am nächsten Tag ging es über die A2 durch die Länder Sachsen-Anhalt und Niedersachsen heim nach Nordrhein-Westfalen; auch so ein zusammengestückeltes Land. Die "Grenzübergänge" sind ja freundlicherweise an der Autobahn angezeigt.

Sechster Tag: Otto der Große

In Magdeburg gibt es seit dem 27. August und noch bis zum 9. Dezember die Ausstellung "Otto der Große und das Römische Reich. Kaisertum von der Antike zum Mittelalter". Einen Maps-Stadtplan hatte ich mir vor der Reise nicht ausgedruckt, weil ich annahm, dass überall auf dem Weg in die Stadt Hinweise zu finden wären. Waren aber nicht. Durch puren Zufall landete ich auf der Otto-von-Guericke-Straße, auf der das Kulturhistorische Museum Magdeburg liegt. Erstmal einen Parkplatz suchen und auch gefunden. Dann zu Fuß los, zu meinem Entsetzen war ich bei der Hausnummer 25 und musste zur 68-73. Aber dann war der Weg doch nicht so endlos. Von Besucherandrang keine Spur, ein kleines Kassenhäuschen vor der Tür.
Naturgemäß fing der Rundgang mit den Römern an und dort herrschte dann der draußen vermisste Andrang. Mit Byzanz war man dann auch gleich bei den Ottonen. Otto II. war mit einer Nichte des byzantinischen Kaisers verheiratet - Theophanu. Ihre Heiratsurkunde ist ein Prunkstück der Ausstellung, verglichen mit den nüchternen Unsrigen XXL in Form und Farbe.

Detail der Urkunde
 
Einmal in Magdeburg, sollte nun der Dom besichtigt werden. Aber wo war er ? Da war dann wieder das tablet hilfreich und ich fand dann auch tatsächlich einen Parkplatz am Domplatz.
Dass dieser Dom der erste gotische in Deutschland war/ist und dass der Sarg Ottos des Großen hier steht, das wusste ich nicht. Schande.
 
 
 Der Dom liegt klugerweise hoch über der Elbe, die ich natürlich auch sehen wollte. Die aber für jemanden, der am Rhein wohnt, nicht sooo imponierend ist. Im Bereich des Doms wird seit langem gegraben, um der Geschichte des Platzes und seiner frühen Bauten nachzuspüren.

Der Dom hatte Vorgängerbauten und unter anderem ist ein Kreuzgang erhalten.
 
Das Foto ist von Matthias Holländer
 
In der Nähe des Doms gibt es ein Steakhaus, in dem offensichtlich Geschäftsleute und Dom-Besucher Mittagspause machten. Erfreulicherweise gab es auch Burger, unter Weglassung des riesigen Brötchens immer noch ausreichend als Mittagessen, und lecker war er auch.
Ich war ziemlich genau vier Stunden in Magdeburg: zwei mal zwei Euro an Parkgebühren.